Teaser Chapter 4

Tada! Hier ein Teaser für Kapitel 4! Aber ungebetata…. Also Vorhang auf…

Plötzlich umschlangen mich zwei Hände. Einen kurzen Moment erschrak ich, aber sofort erkannte ich seine Stimme.

Hey, Schönheit.“ Demonstrativ gab er mir einen Kuss. Ich konnte nur seufzen, weil ich wusste, warum er das tat, doch natürlich hatte ich nichts dagegen, wenn er mich so küsste, aber der Grund war der falsche. Also machte ich mich los und nahm stattdessen seine Hand in meine. Da die beiden Jungs nicht die Anstalt machten auch nur irgendwas zu sagen, musste ich wohl den Part übernehmen.

Hey Jay. Ähm Jasper, das ist Jacob. Jacob, das ist Jasper.“
Jacob hatte genauso wie Jay beide Augenbrauen skeptisch nach oben gezogen und sie taxierten sich gegenseitig, als warteten sie darauf, dass der andere den ersten Schritt machte.

Hallo Jacob. Wir haben uns doch heute auf dem Parkplatz kennen gelernt, nicht?“ Jay’s Stimme klang ruhig und gelassen, doch die unterschwellige Abneigung konnte selbst Jacob nicht überhören. Nach außen hin schien mein Freund absolut gelangweilt und uninteressiert, aber ich wusste, dass es in seinem inneren brodelte – und zwar gewaltig. Ich wollte gar nicht wissen, was geschehen wäre, wenn ich nicht dabei gewesen wäre. Eigentlich war Jasper nie so feindselig und aggressiv, aber wenn er mich beschützen wollte, neigte er oft dazu, zu übertreiben. Was ihn jedoch von anderen Jungen seines Alters unterschied, war, dass er es nie zeigte, sondern unter einer perfekten Fassade versteckt hielt.

Jacob dagegen hatte sich nicht ganz so sehr unter Kontrolle. Seine Hände waren zu Fäusten geballt und ich sah, wie seine Armmuskeln zuckten, als müsse er sich abhalten, auf etwas oder besser gesagt jemanden einzuschlagen. Das machte mir Angst, denn eigentlich fand ich die nette Seite von Jacob ganz okay, doch seine offensichtliche Aggressivität gegenüber von Jay, ließ mich mehr als nur unwohl fühlen. Als er sprach klang seine Stimme kalt und hart und der spöttische Unterton gefiel mir nicht.

Ja, ganz richtig Jasper. Freut mich. – Also, ich muss los. Bye Bella, vielleicht haben wir ja noch ein paar Fächer zusammen. – Bis dann Jasper.“ Noch einmal lächelte er sarkastisch und drehte sich um und verschwand hinter der nächsten Biegung.

Jasper starrte ihn aus schmalen Augen hinterher und schnaubte schließlich, als wir ihn nicht mehr sahen. Seine Wut war noch nicht ganz verschwunden, als er sich an mich wandte und mich in den Arm nahm. Ich spürte, dass es nicht nur die Abneigung gegen Jacob war, die ihn innerlich beunruhigte, sondern auch die Sorge um mich, dass mir was passierte. Also legte ich eine Hand an seine Wange und streichelte ihn kurz darüber, weil ich wusste, dass ihn das ruhiger werden ließ. Natürlich dauerte es nicht lange, da Jay sich eigentlich sehr gut kontrollieren konnte, nur in Ausnahmefällen geriet er in Rage.

Das war’s auch schon wieder… schreibt doch wie ihr ihn fandet…

Lg Jess

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Chapter 2

N E W    Y O R K   C I T Y   –   L O V E   I S   N O T   F O R E V E R

B Y   W R I T I N G   –   M O N S T E R

 

 

 

K A P T E L   I I : Alles anders als früher…

Part  O N E

The Dog Days Are Over – Florence + the Machine

Drei Wochen später.

Heute war der erste Schultag.

Schlecht. Ganz schlecht.

Todsicher würde ich heute von allen angestarrt werden und darauf hatte ich definitiv keine Lust. Bestimmt zerrissen sie sich alle Mäuler, dass Jay und ich die gleichen Nachnamen hatten. Am liebsten würde ich mich wieder unter meine Decke verkriechen, doch ich hatte keine andere Wahl.

Widerwillig knipste ich mein Licht an und blickte seufzend auf die noch verschlossenen Umzugskartons, die gemütlich in der Ecke meines Zimmers auf mich warteten. Meine Bücher jedoch waren eine der ersten Dingegewesen, die ich in meine Regale gestellt hatte. Renée hatte mir versichert, dass, wenn sie und Charlie sich erst einmal etwas verdient hatten, wir in eine größere Wohnung ziehen würden.

Eigentlich war ich ziemlich zufrieden mit der Situation und konnte mich nicht beschweren.

Außer, dass heute Schule war.

Leise ging meine Tür auf. Verschlafen setzte ich mich auf und sah Jasper, der vorsichtig in mein Zimmer blickte.

„Bella, bist du wach?“

„Ja, komm rein Jay.“
Im Schein der Nachttischlampe sah ich, wie er leise die Tür schloss und sich zu mir auf das Bett setzte. Sofort legte ich meinen Kopf in seinen Schoß und kuschelte mich an ihn. Aufgrund seiner Nähe und der Hand, die mir liebevoll durch das Haar strich, entspannte ich mich sofort und atmete erleichtert aus. Die Anspannung, die mich noch vor wenigen Minuten beherrscht hatte, fiel einfach von mir ab.

„Hey, Bells, ganz ruhig. Wird schon nicht so schlimm werden.“

„Ja, ja Jay, aber wir sind nicht im gleichen Jahrgang!“ Mit großen Augen sah ich an und konnte sicherlich die Panik in ihnen nicht verbergen.

„Wir sehen und doch in der Cafeteria. Außerdem werde ich dich jede Stunde abholen, versprochen.“ Ich schloss die Augen und konzentrierte mich nur auf ihn. Nicht was sein würde, sondern allein auf seine Worte und das Versprechen, dass darin lag: Dass er mich nicht allein lassen würde.

„Danke.“
„Für dich doch immer.“

Mit einem Lächeln küsste er mich auf den Mund und besiegte somit die letzten Zweifel.

Als er sich von mir löste, schlug ich die Augen auf und sein Blick brannte sich in meinen und hielt mich so gefangen. Mit einer Hand streichelte er meine Wange, als er mit überzeugender Stimme sprach.

„Schönheit, wir schaffen das. – Komm, Mom macht schon Frühstück.“ Er stand von meinem Bett auf und hielt mir seine Hand hin. Ich schüttelte den Kopf und ignorierte seine Hand. Verwirrt betrachtete er mich.

„Ich komme gleich, ich muss mich noch anziehen, Jay.“ Als er endlich verstand, blieb er einfach stehen und sah mich weiter an. Ungeduldig wedelte ich mich meinen Händen, dass er verschwinden sollte. „Also hopp, hopp, raus aus meinem Zimmer.“ Er musste mich ja nicht unbedingt nackt sehen.

„Ach ja?“ Mit einer hochgezogenen Augenbraue sah er mich herausfordernd an und grinste überheblich.

„Spanner…“ Ich versuchte ihn lachend rauszuschieben. Doch gegen seine Muskeln hatte ich keine Chance.

„Man Jay, ich muss mich anziehen. Ich habe keine Lust ausgerechnet heute zu spät zu kommen“, quengelte ich wie ein kleines Kind.

„Ist ja gut. Ich geh‘ schon.“

Er drehte sich um und dann noch ein Stück weiter, sodass er wieder mit dem Gesicht zu mir stand. Jay beugte sich vor und küsste mich nochmals.

Dann wandte er sich endgültig zur Tür und ging wortlos und ohne sich umzudrehen hinaus.

***

Alle starrten uns an, als wir auf den Parkplatz fuhren, was sicher auch an unserem grünen Jaguar lag, der einst meinen Eltern gehört hatte.

Jasper half mir aus dem Auto und wir machten uns auf die Suche nach dem Sekretariat.

„Hey, ihr müsst Jasper und Isabella Swan sein? Hi, ich bin Alice und das ist mein Freund Emmett.“ Ein elfenhaftes, schwarzhaariges, hübsches Mädchen in meinem Alter stand erfreut vor uns. Ihr Freund Emmett war mindestens ein zwei Meter Riese und Jaspers Muskeln waren nichts gegen seine.

„Ja hallo, ähm, nennt mich aber bitte ‚Bella‘. Wir suchen das Sekretariat, könnt ihr uns vielleicht den Weg zeigen?“

Jasper drückte meine Hand,

Alice sah mit hochgezogenen Augen zu unseren verschlungenen Händen, ging jedoch nicht darauf ein.

„Aber sicher doch. Alice hat die ganze Woche nur von euch zwei neuen Schülern gesprochen.“ Emmett lachte herzhaft. Alice sah ihn gespielt böse an und hakte sich bei ihm unter.

„Ach was. Ich war halt nur neugierig. Es kommt schließlich nicht immer so spät jemand an unsere Schule. – Aber erzählt doch mal, wieso habt ihr noch so spät gewechselt?“

Emmett grinste augenverdrehend seine Freundin an. Ob sie immer ohne Punkt und Komma redete?

Neugierige Blicke, wohin man auch sah.

„Macht euch keine Sorgen, sie ist immer so drauf. Aber sagt mal, wie ich mitbekommen hab‘, seid ihr Geschwister. Wieso seid ihr dann zusammen? Inzest oder was?“

Alice schlug Emmett nicht gerade unauffällig auf den Arm.

Jay lachte. Ich dagegen seufzte nur. Genau das hatte ich erwartet.

„Ja, wir sind zusammen, aber Bella ist nur meine Adoptivschwester.“ Aufmuntert lächelte er mich an.

Alice sah mich neugierig an und ich wusste, dass sie mit dieser Antwort immer noch nicht zufrieden war und auf mehr brannte. Sie wollte gerade erneut ansetzen, doch Jasper verengte seine Augen und begann schon zu reden.

„Danke, dass ihr uns den Weg gezeigt habt.“ Er lächelte und würgte somit jede neue Frage ab. Sie schnappte nach Luft, als wäre sie ein Fisch am trockenen Land.

Ich hatte gar nicht bemerkt, dass wir schon vor dem Sekretariat standen.

„Hey, ihr habt mir noch nicht meine Frage beantwortet!“ Anscheinend hatte Alice ihre Stimme wieder gefunden und sah uns nun schmollend an. Dieses Mädchen erstaunte mich, sie gab einfach nicht auf.

Jetzt lachten wir beide. Jasper amüsiert und ich überrascht.

„Wir werden uns in der Cafeteria sehen, oder?“ Jay sah mich fragend an.

„Ja, ist okay.“ Alice klatsche erfreut in ihre Hände und strahlte über das ganze Gesicht, als hätte ich ihr gerade gesagt, dass sie im Lotto gewonnen hat. Anscheinend war sie ein Mensch, der pure Freude am Leben hatte und sich durch nichts und niemanden die Laune verderben ließ. Auf alle Fälle war ich froh schon mal zwei sympathische Menschen kennengelernt zu haben.

„Also dann bis später.“ Ich hob meine Hand zu einem Abschiedsgruß.

Emmett winkte uns fröhlich zurück und schnappte sich Alice Hand. Ich sah den beiden nach, bis die Schülermenge schließlich sie verschluckte.

Erst jetzt merkte ich, dass die Blicke, die uns zugeworfen wurden, nicht nur neugierig, sondern auch spöttisch waren. Das irritierte mich, denn wir hatten nichts anderes getan als mit Emmett und Alice zu reden.

Jay zog mich schnell ins Sekretariat, um uns vor dem Gaffen der anderen zu schützen.

Hier war es bis auf das Ticken einer Uhr still und man hörte von dem Lärm auf dem Flur nichts.

Eine Frau, um die vierzig, saß mit rotgefärbten Haaren vor einem großen Schreibtisch und telefonierte gerade. Dabei tippte sie immer wieder etwas in den Computer vor ihr ein. Als sie uns bemerkte, gab sie uns mit einem Wink zu verstehen, dass wir warten sollten. Neugierig sah ich mich in dem eher kleinen Zimmer um. Durch einen brusthohen Tresen war der Raum in der Mitte geteilt und schaffte so eine klare Trennung. Der Bereich, in dem die Sekretärin arbeitete, war überfüllt mit Regalen, in denen sich Papier um Papier stapelte. Auf der Seite, auf der Jay und ich standen, waren nur zwei Stühle und eine riesige Pinnwand, mit Zetteln über Termine und Veranstaltungen, hing an der Wand. Gegenüber stand ein großer Gummibaum, der wenigstens ein bisschen Natur reinbrachte, sonst wirkten die weißen Wände eher wie in einem Krankenhaus.

„Ja bitte?“ Die Frau, die sich schließlich als Miss Cope vorstellte, hatte ihr Telefonat beendet und ging zum Tresen.

„Guten Tag Miss Cope. Ich bin Jasper Swan und das ist meine Adoptivschwester Isabella Swan. Heute ist unser erster Tag an dieser Schule und uns wurde mitgeteilt, dass wir uns hier zuerst melden sollen.“ Das Wort ‚Adoptivschwester‘ betonte er extra.

Sie nahm dies nickend zur Kenntnis, ging zurück zu ihrem Schreibtisch und kramte in einem Ordner, der die Aufschrift For new Students (Für neue Schüler) trug. Als sie schließlich die richtigen Unterlagen für uns gefunden hatte, legte sie diese vor uns auf den Tresen und erklärte uns, was wir mit dem jeweiligen Formular machen sollten. Anschließend überreichte sie uns noch unsere Stundenpläne und besprach noch einige Details zum Schulablauf. Sie übergab uns den Stapel und entließ uns mit einem: „Herzlich Willkommen an unserer High School“ vor Unterrichtsbeginn. Wir verabschiedeten uns höflich und machten uns auf den Weg zu unseren Unterrichtsräumen.

„Was hältst du von Emmett und Alice, Bella?“ Jasper nahm meine Hand und sah mich fragend an.

„Sie scheinen ganz nett zu sein. Nicht das vorgegaukelte Interesse nur um die Neugierde zu befriedigen; das sie neugierig sind, ist klar. Du weißt, was ich meine. Ich denke, dass man, wenn man mit ihnen befreundet ist, viel Spaß hat.“

„Ja ich sehe das auch so.“ Er nickte zustimmend. Mein Blick fiel auf die Unterlagen in Jaspers Hand und mir fiel ein, dass ich noch nicht einmal wusste welches Fach ich jetzt habe.

„Jay, kann ich meinen Stundenplan haben? Und was hast du jetzt eigentlich?“ Er blätterte kurz den Stapel durch und überreichte mir meinen Zettel.

„Äh, Spanisch.“, beantwortete er meine Frage mit einem kurzen Blick auf seinen Plan. Ich tat es ihm gleich und stöhnte entsetzt auf. Jasper sah mich irritiert an. Ich deutete auf das Blatt in meiner Hand.
„Ich hab‘ jetzt Mathe. Der Tag fängt echt toll an! Für was brauche ich Mathematik in einem Literaturstudium?“ Frustriert löste ich meine Hand von Jay’s und warf meine Arme in die Luft, um meinem Ärger Platz zu machen. Er seufzte bloß verstehend und schnappte sich wieder meine Hand und malte mit seinem Daumen beruhigende Kreise.

„Komm, ich begleite dich zu deinem Klassenzimmer.“ Ich nannte ihm noch die Zimmernummer und er löste sein Versprechen von heute Morgen ein und ließ mich nicht alleine durch die fremden Gänge der Schule irren.

Als wir davor standen, wandte ich mich verzweifelt zu Jasper. Dieser zog mich in eine Umarmung und hielt mich einen Moment lang. Noch einmal sog ich seinen Duft ein und entspannte mich etwas, bevor er mich wieder losließ. Er lehnte seine Stirn an meine und hielt mich mit seinem Blick gefangen.

„He, Schönheit, du schaffst das schon. Ich hole dich nach der Stunde ab, ja?“ Ich schloss meine Augen und atmete tief durch.

„Ok.“ Seufzend küsste ich ihn und versuchte Mut zu schöpfen. Doch ich hörte die anderen Schüler tuscheln, als sie uns so engumschlungen sahen. Ich wusste, dass gleich der Unterricht beginnen würde und löste mich widerwillig von ihm.

„War ja klar, dass sie reden, nicht wahr?“

Er nickte.

Ein letztes Mal drückte er liebevoll meine Hand, um mir wenigstens ein Gefühl der Sicherheit zu geben.

Ich atmete noch einmal tief durch und versuchte mich für das Kommende zu wappnen. Um es endlich hinter mich zu bringen, schritt ich durch die Tür. Doch meine Entschlossenheit war verschwunden, als alle Gespräche sofort verstummten und sie mich von oben bis unten musterten. Im selben Moment schoss mir das Blut in die Wangen.

Ich stolperte fast zum Lehrer, der an dem Pult saß und anscheinend Aufgaben korrigierte.

„Sind Sie Isabella Swan?“ Er nahm seine Brille ab und musterte mich streng. Sein altes Gesicht machte auf mich keinen allzu freundlichen Eindruck und ich ging unter seinem Blick fast ein. Das alles half nicht wirklich viel, um mir meine Panik zu nehmen und ich musste schlucken.

„Ja, aber bitte nur Bella.“ Es wunderte mich, dass ich nicht gestottert hatte. Er nickte nur und unterschrieb den Zettel, den ich ihm schließlich reichte. Als er endlich sprach war sein Ton streng und mahnend.

„Willkommen an unserer Schule. Ich hoffe Sie kommen mit dem Stoff zurecht, ansonsten sollten Sie Nachhilfeunterricht bei einem der Cullen oder Hale Geschwister nehmen. Setzten Sie sich doch bitte neben Alice Hale.“ Mit einem Wink gab er mir zu verstehen, dass ich mich sofort setzen sollte.

Sie grinste mich aus der letzten Reihe fröhlich an und machte den Platz neben sich für mich frei. Ich lächelte leicht über das bekannte Gesicht und mein bisschen Glück, währenddessen versuchte ich die anderen Blicke zu ignorieren.

„Hallo Alice. Ich bin froh wenigstens jemanden zu kennen.“ Dabei holte meinen Ordner aus meiner Tasche, schlug ihn auf und wandte mich an Alice, die mich glücklich anlächelte.

„Ach was, keine Ursache. Ich bin sicher, dass wir gute Freunde werden.“ Sie klang sehr überzeugt, jedoch nicht überheblich und ich wollte gerade antworten, als die Stimme des Mathelehrers, Mr. Varner, uns verärgert unterbrach.

„Miss Hale und Miss Swan, ich bitte Sie Ihr Gespräch außerhalb meines Unterrichts fortzusetzen.“

Wir nickten brav und als er uns nicht mehr versuchte uns mit seinen Blicken zum Schweigen zu bringen, verdrehte Alice unauffällig die Augen. Ich musste ein Grinsen unterdrücken und wandte mich aber widerwillig zur Tafel um und versuchte den Stoff einigermaßen zu verstehen.

Als die Stunde zu Ende war, atmete ich erleichtert aus. Ich war froh, dass ich Mathe für den heutigen Tag hinter mich gebracht hatte. Leider hatte ich nicht die gewünschte Erleuchtung und blickte etwas verzweifelt auf meine Mitschrift. Wer das ohne Probleme verstand, verdiente meinen vollsten Respekt. Und vielleicht auch ein bisschen Neid.

„Verstehst du den Stoff, Bella?“ Sie hatte anscheinend meinen Gesichtsausdruck richtig gedeutet. Mit einem Schnaufen schlug ich meinen Order zu, um so die verwirrenden Zahlen, nicht mehr vor Augen zu haben.

„Nein, nicht wirklich, Alice, aber ich war noch nie gut in Mathe. – Aber sag mal, wer sind die Cullens und der andere Hale, die Mr. Varner vorher erwähnt hat.“ Das hatte ich mich schon vorher gefragt.
„Ach, er meinte meine Schwester Rosalie, sie ist eine Stufe über uns. Genau wie Emmett Cullen, den kennst du ja schon. Er hat noch einen Bruder in unserer Jahrgangsstufe, Edward, er ist mit Rose zusammen.“ Sie schienen eine eingeschweißte Clique zu sein, denn ich fand es mehr als zufällig, dass die Geschwisterpaare, mit dem jeweiligen anderen zusammen waren. Ich glaubte, das konnte man mit Jasper und mir vergleichen. Da ich noch nicht geantwortet hatte, beeilte ich mich dem nachzukommen.
„Ah, okay. Aber Jay wird mir sicherlich helfen, das hat er bis jetzt immer.“ Wir hatten unsere Unterlagen zusammengepackt und machten uns auf den Weg raus aus dem Klassenzimmer.

„Jay?“ Sie blickte mich neugierig an.

„Jay ist der Spitzname für Jasper.“

„Wieso Jay?

„Als ich klein war, habe ich immer nur das ‚J‘ gesprochen. Daher Jay.“ Ich grinste leicht.

„Er ist dein Bruder.“ Ich blieb stehen, als sie mich skeptisch ansah. Anscheinend hatte sie das Gespräch vor der Schule nicht ganz überzeugt.
„Ja, die Betonung liegt aber auf
Adoptiv.“

„Er ist auch dein Freund.“

„Ja, aber das ist eine lange Geschichte.“

„Ich habe Zeit.“ Meine Güte, dieses Mädchen war wirklich stur.

„Irgendwann erzähle ich sie dir, Alice, aber nicht jetzt.“ Sie blickte mich für einen Moment lang an, dann nickte sie ergeben und ich seufzte erleichtert. Die Fragerei schien vorbei zu sein, wenigstens für jetzt.

Als wir durch die Tür gingen, sah ich Jasper schon an der Wand gegenüber lehnen und er unterhielt sich angeregt mit Emmett.

Jay stieß sich ab, als er mich bemerkte und nahm meine Hand und gab einen charmanten Kuss darauf. Über diese Geste musste ich kichern.

„Und, war es schlimm?“ Er lächelte mich liebevoll an.

„Nein, eigentlich nicht. Ich sitze Gott sei Dank neben Alice. Aber der Stoff – du musst mir unbedingt in Mathe helfen!“ Die Verzweiflung über meine Miesere ließ ihn lachen. Ich schnappte empört nach Luft, als er einfach nicht aufhörte. Der Scham und der leichte Zorn, trieb mir die Röte auf die Wangen.

„Hey, hör auf mich auszulachen!“ Beleidigt schmollte ich ihn an.

„Natürlich helfe ich dir. Aber ich finde es lustig, dass du immer und überall Probleme mit diesem Fach hast. Wohlgemerkt immer nur in Mathe.“ Versöhnlich umarmte er mich, aber so einfach war das nicht. Ich schlug ihm leicht auf die Schulter und er drückte mir zu meiner Überraschung einen Kuss auf den Mund.

Plötzlich hörte ich Alice schreien.

„Ahh Emmett. Hör auf meine Frisur zu zerstören!“

Alice stand wutentbrannt vor Emmett und strich sich ihre Haare zu recht. Diesem verging das Grinsen, sobald er in das zornige Gesicht seiner Freundin blickte.

Emmett, der sehr einem Bullen ähnelte, sah so ängstlich aus wie ein Hase, der vor einer Schlange saß und auf seinen Tod wartete. Hilfesuchend blickte er sich um und rief schließlich: „Hey Edward, ich weiß, dass du das bist. Also hilf verdammt noch mal deinem Bruder!“

Die anderen Schüler lachten nicht wie Jay und ich, sondern sahen gelangweilt und genervt zugleich aus, machten jedoch ehrfürchtig einem Pärchen Platz. In typischen Teenagerfilmen gab es immer das eine perfekte High School Paar. Bis jetzt hielt ich das für Schwachsinn, wie alles an solchen Filmen.

Aber als ich die beiden sah, wurde ich eines besseren belehrt und meine Augen weiteten sich.

Sie, das Mädchen, war wunderschön.

Ihr blondes Haar umrahmte in sanften Wellen das makellose Gesicht und ihre blauen Augen strahlten nur so wie das Meer. Der roséfarbene Kussmund und ihre feine, gerade Nase vollendeten ihren Gesamtblick. Die rote Seidenbluse, die subtil auf Designerherkunft hinwies, betonte ihre perfekt zur Figur passende Oberweite. Eine Röhrenjeans brachten ihre schlanken langen Beine zur Geltung und ihre Füße steckten in schwarze Lederpumps, deren Höhe ich nie wagen würde zu tragen. Ihr Gesamtbild ließ sie wie ein Model erscheinen, direkt vom Laufsteg.

Als ich mich von ihrem Anblick losriss, musterte ich unauffällig ihren Freund.

Sein verwuscheltes bronzefarbenes Haar setzte seine funkelnden grünen Augen gekonnt in Szene. Sein Mund war zu einem Lachen verzogen und er hatte dadurch eine atemberaubende Ausstrahlung. Automatisch musste ich auch lächeln. Er trug ein verwaschenes blaues T-Shirt und über seinem Arm hing eine schwarze Jacke. Man könnte meinen, dass er sehr schlaksig war. Denn im Gegensatz zu Emmett oder Jasper waren seine Muskeln nicht ausgeprägt, doch wenn man ihn wie ich genauer betrachtete, bemerkte man, dass er für seine eher dünn wirkende Figur sehr wohl kräftig war. Sein Gesamtbild war sehr einnehmend und ich war mir sicher, dass nicht nur ein paar Schülerinnen ihm verfallen waren. Klischeehaft müsste ich jetzt den Atem anhalten und ihn wie hypnotisiert anstarren, doch ich hatte gelernt, dass man sich nicht von einer schönen Schale blenden lassen sollte.

Die beiden traten zu uns und der Junge schlug Emmett kumpelhaft auf die Schulter, während sich Alice und das Mädchen umarmten.

„Kann sich mein großer Bruder nicht vor seiner Freundin retten?“ Emmett schnaufte bloß und zuckte die Schultern.

„Mann, Ed, du kennst doch Alice. Sie hat bei uns die Hosen an…“ Er deutete mit einer Handbewegung zu Alice, als würde das alles erklären.

Der Junge mit dem bronzefarbenen Haar musste Edward sein und die blonde Schönheit an seiner Seite, Rosalie.

„Aber Emmett, Schatz, ich könnte dir doch nie etwas tun.“ Alice sah ihren Freund unschuldig an und spielte mit einer Haarsträhne. Sie sah aus wie ein kleines Kind, das dabei erwischt worden war Süßigkeiten zu naschen und nun versuchte Mommy mit großen Augen zu überzeugen, dass doch gar nichts passiert war.

Ich musste lachen.

Sofort wandten sich alle mir zu und mein Lachen verwandelte sich in ein Husten. Ich fühlte wie meine Wangen warm wurden und sah verlegen zu Jasper.

So viel Aufmerksamkeit war mir schon wieder unangenehm.

Alice hatte sich schon längst wieder abgeregt und strahlte uns alle an.

„Ach, ich hab‘ euch noch gar nicht miteinander bekannt gemacht.“, Sie zeigte auf mich und Jay. „Das ist Bella und ihr Freund und Adoptivbruder Jasper. Das sind Rose, meine Sis, und Edward, Emmetts Bruder und mein Schwager in Spe.“

Wir nickten uns höflich lächelnd zu.

„Gut, dann hätten wir das auch erklärt. Aber ich denke wir sollten uns langsam auf den Weg machen.“

Jasper wandte sich mir zu und blickte mich neugierig an.

„Was hast du jetzt? Also, ich habe Englisch.“

Ich antwortete ihm, nachdem ich einen kurzen Blick auf meinen Stundenplan geworfen hatte. „Ich hab‘ Biologie.“

Jasper sah die anderen an und nahm meine Hand.

„Bis später dann.“ Wir winkten ihnen noch zu und machten uns auf den Weg zu unseren Klassenräumen.

Als ich sicher war, dass die anderen uns nicht mehr hören konnten, sagte ich zu Jay.

„Wow. Rosalie ist wunderschön. Ich hoffe sie ist genauso nett wie Alice.“
„Vielleicht siehst du das so, aber für mich bleibst du die Bellisima.“ Ich kicherte und wurde rot. Jasper sah mich liebevoll an und strich mir über die warmen Wangen. „Mach dir nicht so viele Gedanken, Bella, sie werden uns schon akzeptieren. Emmett meinte zwar, dass sie und Edward nicht so viel mit den beiden zu tun hatten, weil sie das Verhalten von Alice und ihrem Freund zwar lustig, aber auch kindisch finden.“

Ich dachte über die Szene im Gang nach und musste lachen.

„Was ist?“ Jay sah mich fragend an.

„Das erinnert mich daran, was ich gedacht habe, als ich sie das erste Mal sah. – Du kennst doch die Teeniefilme, die Renée uns immer reingewürgt hat? Da gab es immer DAS perfekte High School Pärchen. Ich glaube wir haben hier eins.“

Jay verzog kurz das Gesicht, als er an die Filme dachte, stimmte mir aber dennoch zu und nun lachten wir zusammen. Leider mussten wir uns irgendwann trennen, denn die Zimmer lagen nicht im gleichen Stockwerk.

„Ich muss jetzt aber, sonst komme ich zu spät.“ Enttäuscht blickte ich an. Ich wusste, dass es nicht seine Schuld war, aber ich konnte es nicht leiden, wenn ich alleine durch die Gänge musste. Er gab mir einen kurzen, aber dennoch süßen Kuss und ich ging weiter zum Biologiezimmer, während er die Treppe nach unten rannte.

Zum Glück war zwischen jeder Stunde fünf Minuten Pause also kam ich nicht zu spät.

Ich ging zu dem Lehrer, dessen Namensschild ihn als Mr. Banner auswies. Er hatte mich noch nicht bemerkt und wühlte gerade verzweifelt in Papieren, die über den ganzen Tisch verteilt waren. Seine Brille hing etwas schief auf der Nase und ein Teil seines Kopfes war genauso kahl wie seine Stirn. Dadurch dass er saß, konnte ich nur erahnen, dass sein Bauch wahrscheinlich auch schon bessere Tage hinter sich hatte. Alles in allem, wirkte er wie ein sehr chaotischer, in die Jahre gekommener High School Lehrer. Ich räusperte mich leicht.

„Hallo, ähm, ich bin Bella Swan.“ Unsicher lächelte ich Mr. Banner an. Dieser zog mit einem triumphierenden Grinsen einen Zettel in die Höhe und musterte mich verwirrt. Nach einiger Zeit, hellte sich sein Gesicht auf, als er kapierte, dass ich eine neue Schülerin war. Ich wand mich unangenehm unter seinem Blick.

„Ah, Miss Swan. Ich hoffe Sie hatten einen guten Start. Bitte setzten Sie sich dort hin.“ Mit einer Handbewegung deutete auf einen leeren Tisch in der zweiten Reihe und wandte sich auch schon wieder von mir ab. Plötzlich hatte ich es eilig mich hinzusetzen, denn ich bemerkte nun die neugierigen Blicke meiner Mitschüler. Ich hoffte dieser Tisch würde leer bleiben, damit ich keine nervenden Fragen beantworten musste.

Doch meine Hoffnung wurde zunichte gemacht, als ein gewisser Edward Cullen kurz vor dem Gong lässig in den Kurs kam, vor meinem Tisch abrupt stehen blieb und mich mit hochgezogenen Augenbrauen ansah.

Dies war mir äußerst unangenehm und so wandte ich meinen Blick aus dem Fenster zu meiner Linken. Von hier konnte ich den großen Schüler Parkplatz sehen, jedoch waren es so viele Autos, dass ich meinen Jaguar nicht finden konnte, obwohl ich wusste, wo er stand. Ich bemerkte, dass die meisten Autos eher teure Fabrikate waren und nur wenige Fahrzeuge in der mittleren Preisklasse fuhren. Ich seufzte über die Demonstrierung des Status und konnte mir denken, dass nicht viele ihre Wagen wegen einer persönlichen Bedeutung fuhren, so wie ich.

Als Edward seinen Ordner auf den Tisch fallen ließ und gleichzeitig seinen Stuhl zurückzog, zuckte ich zusammen und war mit meinen Gedanken wieder im hier und jetzt gelandet.

Erschrocken verharrte ich kurz und wandte mich gezwungenermaßen Mr. Banner zu, der mit dem Unterricht anfing. Der Stoff war der gleiche, den wir in Phoenix behandelt hatten und so hatte ich keine Schwierigkeiten den Erklärungen des Lehrers zu folgen. Ich überlegte, ob es zwingend war mitzuschreiben, denn ich hatte meine Schulunterlagen mitgenommen, doch dachte mir, dass es ja nicht schaden kann.

Nach circa zwanzig Minuten stellte er uns Aufgaben im Buch. Aber leider hatte ich bis jetzt noch keine Gelegenheit mir die Bücher zu holen und so musste ich mich wohl oder übel an Edward wenden, der noch kein einziges Wort zu mir gesagt hatte.

„Ähm, Edward, kannst du das Buch vielleicht in die Mitte legen? Ich hab nämlich noch keine Schulbücher für den Unterricht.“ Verlegen und unangenehm berührt, dass er nötig war ihn zu fragen, blinzelte ich ihn an.

Schulterzuckend schob er es in die Mitte und wandte sich wieder den Aufgaben zu. Meine Augen weiteten sich, denn er hatte mich nur kurz mit einem kalten Blick ausdruckslos angesehen und machte sich nicht die Mühe zu antworten. Ich schluckte über seine Ignoranz und schloss für einen Moment die Lider um mich zu beruhigen und nicht in unangenehmen Erinnerungen zu versinken. Ich tat es ihm gleich und beachtete ihn nicht, und fing an mir die Aufgabenstellung durchzulesen.

Nach höchstens zehn Minuten war ich fertig. Mein Nachbar, wie es schien, hatte auch alle Aufgaben gelöst.

Gedankenverloren trommelte ich mit meinem Stift auf meinen Block und lehnte mich zurück.

Ich überlegte, ob ich mit Edward reden sollte oder nicht, doch nach seinem Blick von vorher ließ ich das lieber sein und genau in diesem Moment kam Mr. Banner an den Tisch und nahm mir so die Entscheidung ab, mich lächerlich zu machen.

„Ah, wie ich sehe sind Sie fertig, Mr. Cullen.“, er warf einen kurzen Blick auf das beschriebene Blatt von ihm und Mr. Banners Blick wanderte zu meinem Block.

Missbilligend wandte er sich an Edward.

„Aber, aber, Sie wissen doch genau wie wenig ich von abschreiben halte. Miss Swan sollte die Chance haben den Stoff selber zu beherrschen!“

Ich brauchte einen Moment um den Sinn hinter seinen Worten zu verstehen und war empört. Traute mir der Lehrer nicht zu, dass ich die Aufgaben alleine schaffen könnte?

„Es tut mir Leid, mich einmischen zu müssen, doch ich habe die Aufgaben selbstständig und ohne die Hilfe von Mr. Cullen gelöst.“ Verärgert sah ich meinen Lehrer an.

Dieser wandte sich erstaunt mir zu und schob seine Brille wieder richtig auf die Nase.

„Wirklich? Dann wollen wir doch mal sehen, ob Sie sie richtig gelöst haben.“ Selbstgefällig lehnte ich mich hinter und ließ ihn machen.

Während er sich meine Ergebnisse ansah, wurden seine Augen immer größer.

„Ja, alles korrekt und ausführlich beantwortet. Ich finde es sehr interessant wie Sie das Verhalten der einzelnen Zellen erläutert haben. Sagen Sie Miss Swan, welche Note hatten Sie an ihrer alten Schule in Biologie?“

„A plus.“

Eine Augenbraue schnellte in die Höhe und er kratzte eine kahle Stelle an seinem Kopf. Er blickte von mir zu Edward und wieder zurück.

„Es ist ganz gut, dass sie beide zusammensitzen.“, murmelte und wand sich den anderen Schülern zu.

Irgendwie war ich verwirrt und verstand die Welt nicht mehr. Was war bitte so erstaunlich an meiner schulischen Leistung?

Ich musste hart arbeiten für ein Stipendium. Ich konnte die Studiengebühren nicht einfach bezahlen, wie die meisten hier.

Eingeschnappt verschränkte ich die Arme und dachte nach. Wahrscheinlich lag es genau daran. Viele strengten sich nicht an, denn sie hatte ja das Geld und die Autos auf dem Parkplatz ließen darauf schließen, dass ich eine der wenigen, war die sich darum sorgen machen musste.

Edward hustete und blickte mich amüsiert an. Das verwirrte mich noch mehr. War er vorhin nicht kalt zu mir?

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Chapter 1

Ohne lange Vorreden.

Viel Spaß beim Lesen.L


LL

N E W   Y O R K   C I T Y  –  L O V E   I S   N O T   F O R E V E R

B Y   W R I T I N G  –  M O N S T E R

L

K A P I T E L   I  :  Das Leben ist so schön unkompliziert …

L

L

„He, aufstehen Schönheit.“

„Hmm, lass mich schlafen.“ Es war Samstag!

„Schönheit, du musst aber aufstehen!“ Genervt stöhnte ich.

„Ja ja, ist ja gut. Aber sag doch gleich Bella, sonst sag ich Japy zu dir!“ Da ich wusste, dass er nicht mit Hundefutter verglichen werden wollte, tat ich es trotzdem liebend gerne.

„Oh das wirst du nicht, meine Bella.“

Ich hatte immer noch die Augen geschlossen und hatte auch nicht vor sie zu öffnen. Nachdem sich das Bett gesenkt hatte, spürte ich seine wichen Lippen auf meinen. Ich blinzelte und blickte in seine grünbraunen Augen und erwiderte den sanften Kuss.

Langsam zog er sich zurück.

Natürlich hatte ich gegen ihn keine Chance.

„Bella, irgendwie sind Mum und Dad komisch. Sie wollen uns was sagen.“

„Ok, Jay, sag‘ ihnen ich bin in einer viertel Stunde unten.“

Ich seufzte.

Das Leben war hier so unkompliziert. Aber auch nur hier zu Hause.

Mein ganzes Leben lang kannte ich Jasper jetzt schon. Seine Eltern und meine waren die besten Freunde und für sie war klar, dass wir später zusammen kommen würden. Und so war es dann auch: Jay war ein Jahr älter als ich und als ich vierzehn war, empfand ich dann doch mehr als Freundschaft. Wie ein ‚Wunder‘ er für mich auch.

Ein halbes Jahr später starben sie. Meine Eltern. Durch einen dummen “Unfall“, an dem sie nicht mal Schuld waren.

Ich vermisste meine Eltern: Dads Lachen, wenn ich mal wieder den Baseball verfehlt hatte, die stundenlangen Diskussionen über Bücher mit meiner Mum, die Abende an denen wir einfach nur gemütlich im Wohnzimmer gesessen hatten und uns irgendeinen Blödsinn angesehen hatten.

Damit ich nicht zu meiner Tante nach Seattle musste und somit von Jay getrennt wurde, hatten mich die Swans adoptiert.

So wurde aus Isabella Marie Dwyer, Isabella Marie Dwyer Swan.

Ich konnte die Swans nicht Mum und Dad nennen. Sie waren für mich nur Charlie und Renée.

Keiner hatte damit Probleme und die Beziehung zu Jasper zerbrach auch nicht.

Jay war achtzehn und ich siebzehn und wir gingen beide an die Private Phoenix High School. Die meisten beachteten uns gar nicht, da wir beide unter uns blieben.

Charlie und Renée meinten, wir wären das perfekte Paar, nicht vom Aussehen her, sondern vom Charakter: Wir beide waren ruhig und selten laut. Jay außerdem war ziemlich beruhigend.

Vom Aussehen könnten wir nicht unterschiedlicher sein. Er: blond leicht gelockt; seine grünbraunen Augen, die Ruhe ausstrahlten, einen leicht gebräunten Teint und von seinem Körperbau brauchte ich gar nicht anfangen … Kurz. Er war schön.

Und ich? Langweilige braune Haare, die in sanften Wellen auf meinen Rücken flossen und meine blasse Haut stark betonten. Meine Augen waren farblich passend zu ihnen abgestimmt. Dazu war ich noch schlank, dies hatte ich sicherlich von meiner Mutter geerbt. Ich war unauffällig und nicht wirklich hübsch, wobei mich Jay immer Schönheit nannte, das wahrscheinlicher an meinem Namen „Bella“ lag. Er nannte mich auch manchmal ’schöner Schwan‘, denn nach meinem neuen Namen war ich das auch. Bella Swan. Ja klar, ich bin ja so schön…

Seine Eltern akzeptierten mich und sahen schon ihre Enkel herumhüpfen, worüber Jasper und ich nur lachen konnten, da wir ja noch so jung waren.

Zuerst einmal wollten wir zusammen studieren und dann weiter sehen.

Für Jay war es klar, dass Psychologie sein Studium werden würde. Ich schwankte zwischen Literatur und dem Klassiker Jura. Ich tendierte jedoch zu Literatur. Gott sei Dank, dass wir auch gut in der Schule waren.

Alles in allem, ziemlich unkompliziert.

Schnell polterte ich die Treppe runter, ohne dabei hinzufallen und setzte mich neben meinen Adoptivbruder.

Charlie las die heutige Tageszeitung, klappte sie aber erst zu, als wir vollständig waren. Renée stellte den heißen Kaffee auf den Tisch und verteilte die Brötchen.

„Also, was ist so wichtig, dass ihr mich an einem Wochenende aus dem Schlaf reißt?“ Jasper nahm einen Bissen ab und sah seine Eltern an.

Renée wirkte nervös.

„Renée, was ist los?“

„Na ja – Ok.“ , sie faste sich. „Ich habe ein neues Jobangebot bekommen.“

„Hey ist doch toll Mum.“

„ Also, die haben dort von meiner Arbeit hier gehört und meinten, dass sie eine außerordentlich gute Visagistin brauchen. Die Hale-Fashion Company hat mir ein Angebot gemacht und ich hätte dort auch die Möglichkeit mehr Geld zu verdienen. Das Problem ist nur, dass die Firma nicht hier in Phoenix ist .“

„Wo dann? Hier in Arizona?“

Sie sah mich an und schüttelte den Kopf.

„Sie ist in New York.“

New York. Am anderen Ende der Staaten.

„Wo genau in New York, Mum?“

„In New York City.“

„Mum, ich merke doch, dass du ein schlechtes Gewissen hast. Das brauchst du doch nicht. Natürlich kommen wir mit, stimmt’s Bella?“

Jay beruhigte Renée mit seinen Worten.

„Ach Renée, was denkst du den? Wenn du so ein tolles Jobangebot bekommst brauchst du doch nicht auf uns Rücksicht nehmen. Selbstverständlich kommen wir mit. Ich meine, es ist immerhin New York!! Aus einem Kaff namens Forks zum Big Apple! Eine reife Leistung, würde ich sagen.“

Alle lachten und Renée wirkte sichtlich erleichtert.

Jay drückte meine Hand.

Ich nickte leicht.

Charlie räusperte sich.

„Also ehrlich gesagt, hatten wir auch nichts anderes erwartet. Ihr seid dort schon an der High School angemeldet. Ich bekomme dort auch einen neuen Job als Polizist. Es wird so sein wie hier. Jasper geht in die Abschlussklasse und Bella in die elfte. Ein Apartment haben wir dort auch schon. Eigentlich alles schon geregelt.“

Ich seufzte, neue Stadt, neue Schule, das hieß lauter neugierige High School Schüler. Aber es war auch ein Neuanfang.

Für uns alle.

Jasper legte den Arm um meine Taille und verstärkte den Griff.

Er wusste, dass ich es hasste von allen angestarrt zu werden.

Dankbar lehnte ich mich an ihn.

„Alles klar. Wann ziehen wir um?“

„Wir haben uns gedacht zum Schulhalbjahr wäre für euch passend. Anfang der Semesterferien. Dann könnt ihr euch schon mal ein bisschen einleben.“

„Ja, das ist gut.“

Das war schon in zwei Wochen! Aber ich würde Phoenix nicht vermissen, außer dem Grab meiner Eltern, welches hier war.

„Dann sollten wir mal zu packen anfangen, nicht wahr? Bella, brauchst du noch irgendwas?“

„Na ja, ich möchte vorher noch bei meinen Eltern vorbeischauen.“

„Ich komme mit!“

Jay streichelte meine Seitewährend ich mein Gesicht in Jaspers Schulter versteckte und seinen Geruch einsog .

Ich hörte Renée flüstern: „Ach, die beiden passen soo toll zusammen. Beide haben diese ruhige Art und streiten nie. Hätten Phil und Sarah das doch nur länger miterlebt.“

Sie seufzte.

Jay gab mir zu verstehen, dass wir aufstehen sollten.

Er nahm meine Hand und zusammen gingen wir hoch.

An meiner Tür blieben wir stehen.

„Jay?“ Er hatte sich schon zum Gehen gewandt, doch als er seinen Namen hörte, drehte er sich noch einmal um.

„Ja?“

„Ich liebe dich.“

Er lächelte.

„Ich liebe dich auch.“

Dann küsste er mich und wie immer schlang ich meine Arme um seinen Hals und dabei strich er mir den Rücken auf und ab. Leicht fuhr er mit seiner Zunge über meine Unterlippe, wie er es immer tat, wenn er den Kuss vertiefen wollte. Nur zu gerne gewährte ich ihm Einlass und unsere Zungen spielten sanft miteinander. Ich mochte diese Sanftheit. Nie wurden wir wild oder stürmisch. Vorsichtig berührte er mit seiner Hand meine nackte Haut am Rücken und als Reaktion lief eine leichte Gänsehaut meinen Rücken hinunter.

Langsam löste er sich von mir, als er es merkte.

„Schönheit, leider müssen wir packen …“

Er gab mir noch einen kurzen Kuss auf die Nasenspitze und ging in sein Zimmer neben an. Ich sah ihm leicht enttäuscht nach, drehte mich dann um und machte die Türe zu meinem Zimmer auf.

Wenn man mein Zimmer betrat, sprang einem sofort das große Foto ins Auge: Meine und Jay’s Familie an meinem Geburtstag. Das Bild strahlte Fröhlichkeit, Geborgenheit und Zuversicht aus. Darunter stand ein kleines Regal mit Fotoalben. In Phoenix verband ich alles mit meinen Eltern. Ich hatte Angst, mir könnten sie entgleiten. Zögernd nahm ich eines heraus. Es war das Letzte. Langsam öffnete ich es. Das Papier raschelte. Sanft strich ich über eines der vielen Fotos. Rechts unten in der Ecke stand in meiner krakeligen Schrift „Weihnachten 2006“. Es war der letzte Heiligabend mit meinen Eltern, aber das erste mit mir und Jasper als Paar. Ich konnte mich noch daran erinnern, wie er mir unbeholfen das Geschenk in die Hand gedrückt hatte. Shakespeares „Sommernachtstraum war es gewesen, aber keine neue Ausgabe, sondern eine sehr alte, die bestimmt einen hohen Wert hatte.

Mit einem traurigen Lächeln im Gesicht schloss ich das Album und schob es wieder ins Regal.

Seufzend drehte ich mich in mein Zimmer, um an meine Sachen aufzuräumen und zu sortieren. Doch ich ließ mich ablenken.

Durch das Fenster schien schon die Sonne und verwandelte die kleinen Berge in leuchtende Riesen.

Ich öffnete das Fenster und lehnte mich leicht hinaus. Genüsslich zog ich den Duft der trockenen Erde und den Kakteenpflanzen in unserem Garten ein. Das würde ich vermissen. Bald wirst du nur mehr den stinkenden Auspuff der Autos riechen. Und in New York gab es keinen Ausblick. Aber die Sonne würde auch in NY scheinen, das war das Wichtigste. Es gab ja noch den Central Park.

Ich besann mich wieder auf meine Aufgabe. Charlie musste unbedingt heute noch Kartons besorgen. Nachdem ich mich an meinen Schreibtisch gesetzt hatte, schrieb ich auf, was ich denn alles brauchen würde. Auf das Blatt Papier zog ich einen Strich, damit ich auf die eine Seite die Dinge schreiben konnte, die ich selbst erledigen konnte und auf die andere, die Sachen, bei denen ich Charlies und Renées Hilfe brauchen würde.

Als ich fertig war, spielte ich gedankenverloren mit dem Kugelschreiber und dachte über Jay und mich nach.

Es war so leicht mit Jasper. Nie gingen wir zu weit. Unsere Beziehung war sanft und rücksichtsvoll, denn ich war noch nicht bereit auf die sexuelle Ebene mit ihm zu gehen.

So wie es war, liebte ich es.

Kurz: es war unkompliziert.

Mein Lieblingswort.

Ich hoffte, dass es immer so sein würde.

Schön wäre es …

So, das wars dann wohl wieder… Ich würde mich auch hier über jedes Review freuen!!

Liebe Grüße

Writing-Monster

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Prolog

Hallo!

so hier ist dann der ersehnte Prolog. Ich wünsche euch viel Spaß!

 


N E W   Y O R K   C I T Y   –   L O V E   I S   N O T   F O R E V E R

B Y    W R I T I N G  –  M O N S T E R

 

 


P R O L O G


«Fast alles, was du tust ist unwichtig.

Aber es ist wichtig, dass du es tust.

Denn niemand sonst wird es tun.»

 

Mahatma Gandhi

 


New York City.

Die Stadt, die niemals schläft. Die Stadt, die alles verändert hatte, die uns veränderte. Doch wäre ich in Phoenix geblieben, wäre ich immer gefangen gewesen. Aber war dies der Preis, dass ich nun frei war? Ich wurde zerstört. Endgültig. Doch bereuen konnte ich es nicht. Denn dann hätte ich sie nicht kennen gelernt, und auch nicht gewusst was leben heißt. Für das war ich ihnen dankbar. Manch einer möge jetzt den Kopf schütteln, doch ich hatte hier nach dem Tod meiner Eltern die glücklichste Zeit meines Lebens verbracht. Vielleicht war mir das Glück für längere Zeit nicht vergönnt. Natürlich tat es weh. Sehr. Denn ich war gefallen und nicht wieder aufgetaucht. Doch ich lebte, aber das könnte ich niemals allein. Ich war ihnen dankbar dafür, dass sie mich hielten. Mich nicht aufgaben. Es hatte sich viel verändert und ich hatte viel gelernt. Nicht nur Gutes, nein, auch Schlechtes. Einer Sache war ich mir jetzt sicher: Liebe ist nicht für immer.


***


Wenn ich nur an früher dachte… Es war alles so perfekt. Nein, nicht mein Leben, sondern meine Liebe.

Die Liebe ist eine mächtige Waffe. Sie kann uns Kraft geben. Mit ihr kann man überleben. Die Liebe zwingt uns zu verzeihen. Aber sie kann auch zerstörerisch sein. Sie war alles für mich. Auch letzteres.

Wieso musste alles anders werden?

An diese Wendung hatte niemand gedacht.

Nicht einmal ich. Ich hatte die Veränderung als Chance gesehen, nicht als Zerstörung.

Leise Tränen rannten mein Gesicht hinunter. Es schmerzte innerlich so sehr, dass ich dachte es zerriss mich. Vielleicht tat es das sogar. Tief in mir.

Ein Schluchzen schüttelte mich.

Es war nicht fair.

Ich hatte so viel Schmerz erfahren.

Das hier nahm mir die letzte Kraft.

Nervös stand er vor mir, wusste nicht was er tun sollte. Seine Hände hatte er in seine Hosentaschen gesteckt und seine Schultern waren hochgezogen. Er war sonst nie unsicher. Dies zeigte mir erst, wie anders alles wurde. Wie auch wir uns verändert hatten.

Schon lange hatte etwas nicht mehr gestimmt. Es hatte sich nicht mehr sicher angefühlt, nicht mehr so beständig wie früher. Ein kleiner Riss war zwischen uns entstanden und nun wusste ich den Grund. Mein Gefühl hatte mich nicht betrogen. Aber es jetzt so endgültig zu hören machte die Sache real. Und ich wollte der Tatsache nicht ins Auge sehen.

Ich wollte es nicht glauben.

„Was!?“

„Es tut mir Leid.“

Leid. Ich litt. Sehr.

Verdiente ich es etwa? War ich schuld an all dem? War ich nicht genug?

Doch jetzt war es zu spät. Zu spät um etwas zu ändern. Zu spät es aufzuhalten. Zu spät für alles.

Ich konnte die Zeit weder anhalten noch zurückdrehen. Sie schritt voran egal was passiert. Nichts und niemand konnte sie aufhalten. Kontinuierlich schlug das Herz der Zeit weiter und blieb nie stehen.

Nichts konnte uns mehr retten.

… und stürzte uns alle damit ins Verderben …


So, ich hoffe, dass euch der Prolog gefallen hat. Selbstverständlich freue ich mich über Reviews, aber ich bin nicht jemand, der darum bettelt.

Dann bis zum 1. Kapitel. Den Teaser findet ihr natürlich wieder hier. Falls ihr informationen zu dieser FF wissen wollt, klick hier.

Lg Writing-Monster

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